Qwant – wo Privatsphäre großgeschrieben wird
Stand: 26.07.2022
Wer eine Suchmaschine nutzen möchte, die wirklich einen sehr hohen Wert auf Datenschutz und Privatsphäre legt, ist mit Qwant gut beraten. Hinter der Suchmaschine steht ein französisches Unternehmen mit gleichem Namen, die Qwant S.A.S.. 2011 in Paris gegründet, werben die beiden Softwareentwickler dahinter, Éric Leandri und Jean-Manuel Rozan, mit besonders strengen Datenschutzbestimmungen. Zwei Jahre nach der Gründung wurde dann im Februar 2013 die Beta-Version der Suchmaschine in Frankreich veröffentlich. Etwa ein Jahr später war Qwant dann auch im deutschsprachigen Raum verfügbar.
Die Werte von Qwant
Qwant ist laut Entwickler dabei keine Konkurrenz zu Google, Yahoo oder Bing, sondern soll als ethische Alternative dienen. Hier hat das anonyme Surfen im WWW nämlich tatsächlich oberste Priorität. Persönliche Nutzerdaten werden bei diesem Suchdienst nämlich nicht gespeichert. Der Schutz der Privatsphäre eines jeden basiert bei Qwant nämlich auf dem staatlichen Datenschutzrecht. Die Suchmaschine bietet damit jedem Nutzer die Möglichkeit, wirklich anonym im Internet zu suchen. Jede Suchanfrage wird gänzlich unabhängig vom bisherigen Suchverlauf verarbeitet, da Qwant keine Historie anlegt und speichert.
Die Werte von Qwant hören hier aber noch nicht auf. Denn neben absoluter Privatsphäre verzichtet die Suchmaschine größtenteils auf Werbung. Gewinne werden maßgeblich durch den Vertrieb von Unternehmenssoftware und durch Kooperationen mit Firmenkunden erzielt.
Ausschlaggebend für die Entwicklung einer Suchmaschine mit einem derart hohen Schutz der Privatsphäre waren, so die Gründer, zum einen der Prism-Skandal und zum anderen die NSA-Affäre. Beide Vorfälle rückten das Thema Datenschutz im Internet global ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Und so ist Qwant aufgebaut
Die Suchmaschine basiert technisch gesehen auf Microsofts Bing-Suchmaschine. Ähnlich wie bei Google gibt es bei Qwant mehrere Kategorien, in denen die Ergebnisse ausgespuckt werden. Diese sind:
- Web
- News
- Bilder
- Videos
- Shopping
- Maps
- Musik
Die Suchanfrage wird dabei mit Ergebnissen aus einer Qwant-eigenen Datenbank mit eigenem Index gefüttert, die von einem ebenfalls eigens programmierten Crawler durchsucht wird.
Möchten angemeldete Nutzer bestimmte Suchergebnisse speichern, können diese aktiv in einem persönlichen Notizheft gesichert werden. Diese sind, je nach Einstellung, privat oder öffentlich zugänglich sein. Es gibt zudem die Möglichkeit, Suchergebnisse in sozialen Netzwerken zu teilen.
Die Relevanz von Qwant in der SEO
Der Datenschutz von Qwant ist löblich, hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung ist die Rolle der Suchmaschine dadurch allerdings eher untergeordnet. Denn: Die strengen Datenschutzrichtlinien erschweren die individuelle Optimierung von Webseiten, da hierfür statistische Nutzerdaten essenziell wären. Weiterhin ist die Anzahl an Nutzern im Vergleich zu den Platzhirschen Google und Co. gering – und davon wiederum stammen lediglich 40 % von Regionen außerhalb Frankreichs.
Qwant in Zahlen
- Der Umsatz von Qwant im Jahr 2014: circa 5 Millionen Euro.
- Knapp 9 Millionen Nutzer tätigen täglich Suchanfragen über Qwant.
- Die Verweildauer liegt bei durchschnittlich 5 Minuten
- 60 & der Nutzer kehren wieder.
- Suchanfragen werden zu über 60 % aus Frankreich getätigt.
Qwant – kurz und knapp zusammengefasst
Vorteile
- keine Erhebung und Verwendung von personenbezogenen Daten.
- Übersichtliches Layout.
- Qwant Junior: speziell auf Kinder zugeschnitten.
- Qwant Lite: die schlanke Version für schwächere Systeme.
- Qwant stellt keine Korrelation zwischen IP-Adressen und Suchanfragen her.
Nachteile
- Im Vergleich zu Google nur ein Bruchteil der Fülle an Informationen.
- Weniger und weniger aktuelle Suchergebnisse
- Qwant trackt Nutzer mit Piwik. Dieses Tool kann allerdings manuell deaktiviert werden.
Damm 17,
38100 Braunschweig