Google Doodles — Kunst und Wissen kreativ vermittelt
Stand: 04.07.2022
Die sogenannten Doodles von Google sind mittlerweile legendär und wurden seit 1998 kontinuierlich gepflegt und immer wieder neu inszeniert. Bei den Doodles (Kritzeleien) handelt es sich um kreative Abwandlungen des Google-Schriftzuges, der immer zu erkennen bleibt. Das Firmenlogo wird so abgeändert, dass sich zu besonderen Anlässen, Ereignissen und Daten ein thematisch passendes Bild ergibt. Neben Bildern sind außerdem Animationen, Muster und sogar Minispiele möglich. Sowohl die Suchergebnisseiten (SERPS) wie auch die Google-Startseite sind dann betroffen.
Typische Anlässe:
- wichtige historische Ereignisse
- Jubiläen und Feiertage
- Geburts- und Todestage Prominenter
- Ankündigungen
- Wahlen
- Nationalfeiertage
- Sportereignisse
- Erinnerungskultur und Gedenken
Hintergrund
Anlässlich des Burning-Man-Festivals (Nevada, USA) im Jahr 1998 wurde das erste Google Doodle erdacht. Da die beiden Google-Gründer daran teilnahmen, teilten Sie über eine Burning-Man-Strichfigur im Logo mit, dass sie in dieser Zeit außer Haus sein werden. Die Maßnahme war folglich als Gag gedacht, der sehr gut ankam und daraus eine Tradition entstand. Die Chefs Larry Page und Sergey Brin entschieden sich, solche Veränderungen immer wieder zu besonderen Anlässen vorzunehmen.
Trotz dessen sollten zwei Jahre vergehen, ehe im Millenniumsjahr 2000 der 14. Juli für ein neues Google Doodle genutzt wurde. Der Webmaster von Google, Dennis Hwang, wurde beauftragt anlässlich des französischen Nationalfeiertags ein passendes Doodle zu entwerfen. War er anfangs noch allein für das Entwickeln neuer Ideen zuständig, sitzt mittlerweile ein ganzes Team von Illustratoren, Designern und Grafikern an der Entstehung und Umsetzung der teilweise sehr aufwendigen Motive.
Themen- und Ideenfindung der Google Doodles
Bis zum Jahr 2022 sind über 4000 verschiedene Doodles entstanden. Sowohl die Google-Mitarbeiter wie auch Nutzerinnen und Nutzer der Suchmaschine können Vorschläge an Google übermitteln. Das Kreativ-Team, Doodler genannt, wählt die besten Designideen aus und setzt sie in die Tat um. Feiertage wie Ostern, Weihnachten oder Thanksgiving sind traditionell besonders gute Anlässe für Doodles. Darüber hinaus sind Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele Themen, die weltweit umgesetzt werden.
Daneben existieren etliche kleinere und lokale Anlässe, die in den jeweiligen Regionen ausgespielt werden. Nationale Feiertage oder besondere Traditionen erscheinen dann nur den Nutzern der Google-Suchmaschine in den betreffenden Ländern. Menschen der Wissenschaft oder der Popkultur werden an bestimmten Daten gewürdigt. Das können Tage großer Errungenschaften oder Geburtstage und Sterbetage wie im Fall von Stephen Hawking sein.
Beispiele:
- Beethoven
- Albert Einstein
- Marie Curie
- Johannes Gutenberg
- Romy Schneider
Doodle 4 Google-Kunstwettbewerb
Um junge Menschen in kreativen Prozessen zu unterstützen und an der Entwicklung von Google teilhaben zu lassen, findet seit 2008 ein Doodle 4 Google-Wettbewerb statt. Kinder und Jugendliche reichen eigene Ideen ein und stellen sie einer Jury vor. Diese aus Pädagogen und Künstlerinnen bestehende Jury küren einen Sieger, der die eigene Kreation auf der Homepage von Google präsentieren darf.
Google Doodles können auch interaktiv sein!
Mit fortschreitender Entwicklung wurde es möglich neben Animationen und Bildern auch kleine interaktive Spiele zu integrieren. Ein bis heute spielbarer Klassiker ist Pac-Man. Bei jeder Suche nach dem Namen können Nutzer eine Runde spielen. Das ist seit dem 21. Mai 2010 möglich, an dem das weltbekannte Arcade-Spiel 30 Jahre alt wurde.
Animierte Doodles:
- Halloween 2018
- Hürdenlauf
- Snake (2013)
- Zauberwürfel
Strittige Themen und Politik
Google mithilfe seiner Doodles immer wieder schwierige Themen auf und macht auf Missstände aufmerksam. So „zierte“ im Jahr 2012 ein schwarzer Balken das Google-Logo, um gegen die geplante Zensur durch die Urheberrechtsgesetze PIPA und SOPA zu demonstrieren. Vor wichtigen Wahlen wie der Bundestagswahl in Deutschland oder von Kongress und Senat in den USA werden in den jeweiligen Ländern individuelle Aufrufe via Google Doodle vermittelt.
Darüber hinaus sind Kriege und Pandemien oder Umweltkatastrophen Anlässe für verschiedene Statements in Form kreativer Doodles.
Das Google-Doodle-Patent
Der sperrige Name „Systems and methods for enticing users to access a website” ist der Titel des Doodle-Patents, das im Jahr 2001 von den beiden Gründern beantragt wurde. Erst 10 Jahre später wurde es endgültig erteilt und sichert seit jeher das Alleinstellungsmerkmal dieser Anwendung.
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