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Robert Jagemann

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    iOS 15-Update von Apple: Stirbt E-Mail-Marketing aus?

    02. Februar 2022
    8 min
    Kristin Werner
    Kampagnenmanagerin E-Mail Marketing

    Der Technologieriese Apple hat mit dem neuen iOS 15-Update für einen Aufschrei unter den Experten im E-Mail-Marketing gesorgt. Darin sind vor allem die neuen Datenschutzbestimmungen verankert, die dem Nutzer des E-Mail-Clients einen noch höheren Schutz der Privatsphäre gewähren. Das hat vor allem Auswirkungen auf das E-Mail-Marketing, denn ein korrektes Tracking wird somit schwieriger. Die Absender sind durch das neue iOS 15-Update nicht mehr in der Lage, korrekte Öffnungen zu registrieren, die Rate wird wesentlich höher ausfallen. Bilder und ein Trackingpixel registrieren automatisch eine geöffnete Mail.

    Bereits in der vorangegangenen Version wurde eine Tracking-Blockade eingeführt, die nun noch einmal eine Verschärfung erhielt. Wir haben uns die technische Umsetzung genauer angesehen und einige Maßnahmen daraus abgeleitet. Unsere Experten im E-Mail-Marketing verraten Ihnen, mit welchen Mitteln Sie mit einem Newsletter-Versand und dem anschließenden Retargeting weiterhin erfolgreich arbeiten.

    iOS 15 schützt Verbraucher und verärgert Marketer

    iOS 15 Update und Konsequenzen für EMMBisher war die Öffnungsrate im E-Mail-Marketing einer der wichtigsten KPI. Mit dem Update befürchten Koryphäen wie Dan LeBlanc von der Datenplattform Daasity sogar den „Tod der E-Mail“. Ob es tatsächlich so weit kommt, ist allerdings noch nicht abzusehen. Bis die Neuerungen auf allen Apple-Geräten ausgespielt sind, können noch einige Monate ins Land ziehen.

    Klar ist jedoch, dass die neuen Funktionen den Verbraucher und seine Privatsphäre noch stärker schützen. Der Datenschutz wurde verschärft und verlangt den Experten des E-Mail-Marketings einiges an Kreativität ab, um trotzdem erfolgreich zu bleiben.

    • Hide my E-Mail: Bei der Anmeldung auf Webseiten oder kostenlosen Diensten wird zukünftig die primäre E-Mail-Adresse verborgen. Das verhindert, dass Phishing-Mails und Massenmarketing im Postfach landen. Dafür wird eine zufällige Mail-Adresse generiert und für die Registrierung genutzt. Wichtige Informationen werden anschließend weitergeleitet, Spam wird herausgefiltert. Marketing-Unternehmen können die primäre Adresse nicht mehr in die Verteiler aufnehmen.
    • iCloud+ Private Relay: Diese Funktion agiert ähnlich wie ein VPN. Sie verschlüsselt alle wichtigen Informationen des Verbrauchers. Standort oder IP-Adresse werden nicht offenbart. Alle Daten landen in der Cloud eines vertrauenswürdigen Partners, die Anbieter können keine der Webanfragen sehen. Die Informationen lassen sich nur mit der richtigen Entschlüsselung encodieren.

    Die wichtigsten Änderungen des iOS 15-Updates

    Bereits mit der Implementierung der neuen DSGVO wurde gemunkelt, dass das Aus für E-Mail-Marketing bevorsteht, bisher ist das allerdings noch nicht passiert. Betrachten wir das iOS 15-Update näher, ist allerdings erkennbar, dass es für Mailing-Anbieter mit vielen Apple-Adressen zunehmend schwieriger wird, hervorragende KPI zu erzielen. Jedoch greifen die Änderungen des iOS 15-Updates erst, wenn der Nutzer diese proaktiv in seinen Einstellungen aktiviert.

    • Durch das Verbergen der Standortinformationen und IP-Adressen ist eine genaue Segmentierung kaum noch möglich. Interessengebiete werden nicht mehr weitergeleitet, was sich zusätzlich auf die Personalisierung auswirkt.
    • Zufällig generierte E-Mail-Adressen halten die Identität des Nutzers geheim, auch Tracking-Pixel lassen keine Rückschlüsse zu.
    • Bisher gern genutzte Video- oder Foto-Inhalte werden ebenfalls ohne Nutzung eines Tracking-Pixels geladen und auf einem internen Apple-Proxy zwischengespeichert.
    • Zugestellte E-Mails von Apple-Nutzern gelten automatisch als getrackt und erhalten damit eine Öffnungsrate von 100 %. Das verfälscht sowohl die reinen KPI als auch das A/B-Testing. Zudem lassen sich inaktive User nicht mehr herausfiltern.
    • Kampagnen, die über Marketing Automation getriggert werden, erhalten keine Rückmeldung über Nichtöffnungen. Somit lassen sich keine weiteren E-Mails zum erneuten Nachhaken versenden.

    Für den User bedeutet das iOS 15-Update ein höheres Maß an Sicherheit der eigenen Daten, das professionelle Marketing muss jedoch einige Maßnahmen ergreifen, damit die Kampagnen weiterhin für steigende Umsätze sorgen.

    Gut zu wissen: 5 Handlungsempfehlungen für E-Mail-Marketer

    Die Aussichten für das E-Mail-Marketing scheinen mit den Veränderungen tatsächlich recht düster. Doch es entstehen auch neue Chancen, sie müssen nur ergriffen werden. Dafür ist es im ersten Schritt wichtig zu wissen, wie viele Apple-Nutzer überhaupt im Verteiler präsent sind. Diese gilt es herauszufiltern. Auch können Sie sich sicher sein, dass nicht alle das neue Angebot nutzen werden oder eine iCloud besitzen.

    Anschließend steht die Optimierung Ihrer Strategie auf dem Plan. Durch das neue iOS 15-Update gerät das E-Mail-Marketing in den Fokus. Wir haben Ihnen die fünf wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst.

    • Fokussierung auf neue KPI: Die Öffnungsrate ist nicht das Nonplusultra, mit der Zustellrate, der Klickrate und der Conversion Rate werden zukünftig wertvollere Aussagen getroffen.
    • Verteilerliste bereinigen: Das Beseitigen der inaktiven Kontakte ist nun mit einem letzten Blick auf die Öffnungsrate der ideale Weg. Mit einer kreativen Aktion werden die aktiven Nutzer herausgefiltert.
    • A/B-Testing: Ehe das iOS 15-Update vollständig greift, ist es ratsam, noch einmal mit Betreffzeilen oder dem Versandzeitpunkt zu experimentieren, um neue Erkenntnisse zu erhalten.
    • Segmentierungen überarbeiten: Nutzen Sie die verbleibende Zeit, um neue Kriterien zu implementieren. Die Öffnungsrate wird irrelevant, aber die Anzahl der Käufe oder der Zeitpunkt der Anmeldung kann weiterhin nachverfolgt werden.
    • Inhalte optimieren: Gewinnen werden vor allem die Unternehmen, die sich auf den Content konzentrieren. Macht er neugierig oder ist besonders ansprechend, verringert sich auch die Absprungrate.

    Warum wir dafür brennen

    Zukünftig wird es eine Verschiebung der Wertigkeit einzelner KPI geben. Dafür ist bei den Absendern ein Umdenken notwendig, um die bisher manifestierten Zahlen anderes oder gar neu zu interpretieren. Gleichzeitig müssen auch die Technologien der E-Mail-Anbieter weiterentwickelt werden, um eine Differenzierung zu ermöglichen. Auch wenn es im ersten Moment verlockend klingt, dass die Öffnungsraten höhere Zahlen erreichen, so ist dem E-Mail-Marketing durch das neue iOS 15-Update kein valides Tracking mehr möglich.

    Die Veränderungen zeigen einmal mehr, dass die Bedürfnisse der Kunden ein hohes und schützenswertes Gut sind. Diese Sicherheit macht das gesamte E-Mail-Marketing vertrauenswürdiger. Punkten kann die Branche nun vor allem mit individualisierten Inhalten, kreativem Content und einem ansprechenden Design. Das liegt uns als Agentur ebenfalls sehr am Herzen. Bei Löwenstark arbeiten Experten im E-Mail-Marketing, die wissen, wie der Spagat zwischen Datenschutz und erfolgreichen sowie innovativen Kampagnen funktioniert.

    Über den Autor

    Kristin Werner

    Kristin Werner ist Kampagnenmanagerin im E-Mail Marketing bei der Löwenstark Online-Marketing GmbH. Besonders begeistert Sie die Vereinigung von Gestaltung, Analyse und Planung, die dieser Kanal mit sich bringt.

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