Enttarnter Google-Algorithmus? Leak interner Dokumente
Ein kürzlich aufgetauchtes Dokument enthüllt Googles gut gehütete SEO-Geheimnisse und bietet wertvolle Einblicke in die Funktionsweise der Suchmaschinenrankings. Können SEO-Experten Google jetzt besser verstehen? Erst 2023 wurde die SEO-Welt durch ein größeres Leak über die Ranking-Faktoren der Yandex-Suche ordentlich aufgemischt. Welche Auswirkungen hat der Google-Leak?
Google-Ranking-Faktoren: Erfolgsrezept für das Netz
Die ersten Positionen im Google-Ranking sind heiß begehrt. Wer die Website so baut, dass sie möglichst weit oben in den Suchmaschinenergebnissen erscheint, heimst die angestrebten Leads ein. Was genau eine Website dafür mitbringen muss, ist – selbst unter erfahrenen SEO-Experten – nur in begrenztem Umfang bekannt. Ein Einblick in die Funktionsweisen des Google-Rankings ist also Gold wert.
Das geleakte Dokument, das von einer anonymen Quelle veröffentlicht und kurzzeitig im Internet verfügbar war, enthält rund 14.000 Faktoren, die angeblich das Suchmaschinenranking beeinflussen können. Das Dokument wurde bereits am 13. März von einem automatisierten Bot auf GitHub veröffentlicht und nun dem Branchen-Profi Randi Fiskin zugeführt. Das Spannende: Die Inhalte stimmen mit offiziellen Angaben des Internetriesen nicht überein. Gehört die Irreführung zur Strategie von Google?
Welche Informationen wurden geleakt?
Mehrere SEO-Experten haben die Echtheit des Leaks bestätigt, der aus dem Google Document AI Warehouse stammt, einem Dienst, der zum 16. Januar 2025 endgültig abgeschaltet werden soll. Diese Erkenntnisse sollen nun zur Optimierung des Webseiten-Rankings genutzt werden können und tiefere Einblicke in die SEO-Strategien von Google versprechen.
Genau genommen handelt es sich bei den im geleakten Dokument enthaltenen Punkten nicht immer eindeutig um Rankingfaktoren, sondern eher um eine vorläufige Übersicht, die keine tiefergehenden Analysen oder Prüfungen enthält. Die Gewichtung der einzelnen Rankingfaktoren ist unklar. Außerdem ist es möglich, dass die Informationen schon nicht mehr aktuell sind.
Zu den 14.000 Ranking-Faktoren und Features im Dokument gehören zum Beispiel die folgenden Punkte:
- „siteAuthority“ ist relevant
Obwohl Google selbst angibt, dass es der Domain Authority keine Beachtung schenkt, verwendet es eine ähnliche Metrik, die „siteAutority“. Sie misst etwaige Autoritäten von Demains.
- „Nawboost“ misst Klicks
Das System analysiert Klicks für das Ranking. Es unterscheidet zum Beispiel, ob Nutzer eine bestimmte Zeit auf der Website verweilen („gute Klicks“) und wie lange („die längsten Klicks“). Außerdem gibt es auch einen „letzten guten Klick“, der angibt, ab wann eine Seite nicht mehr geklickt wurde.
- Angabe von Autoren wird bewertet
Stehen Autoren mit einem Dokument in Verbindung, werden diese explizit abgespeichert. Diesem Feature kann zusätzlich Autorität zugemessen werden.
- Aktualität von Beiträgen ist wichtig
Google beachtet das Datum eines Beitrags für das Ranking.
- hochwertige Backlinks sind zentral
Google straft Link-Spam ab, misst, ob die verlinkten Seiten aktuell sind, und bezieht manche internen Links nicht ins Ranking ein.
- Titel stimmt mit Suchergebnis überein
Der Titel einer Seite wird mit dem Suchergebnis verglichen und die Übereinstimmung bewertet. Er spielt also weiterhin eine wichtige Rolle im Ranking.
- Schriftgrößen der Keywords
Google berechnet die durchschnittliche Schriftgröße von Begriffen im Text und Ankertexten. Dies bedeutet, dass nicht nur die Formatierung, wie zum Beispiel Überschriften, wichtig ist, sondern auch die tatsächliche Darstellungsgröße des Textes.
Unverändert bleibt Googles Devise: Qualität vor Quantität. Eine Website muss vor allem Autorität, Vertrauenswürdigkeit und eine positive User Experience bieten, um von Marktführer bevorzugt zu werden.
Content bleibt King
Der Inhalt einer Seite ist also weiterhin maßgeblich für das Google-Ranking relevant. Google analysiert den Inhalt von Webseiten, um ihre Relevanz und Nützlichkeit für Nutzer sicherzustellen. Dabei spielen Keywords eine wichtige Rolle, wobei deren Häufigkeit, Platzierung und Relevanz im Kontext der gesamten Seite berücksichtigt werden. Das bestätigt auch Rand Fishkin in seinem Blogbeitrag zum Google-Algorithmus-Leak.
Der Leak ist zweifellos für SEO-Profis interessant. Trotzdem sollten die Infos mit Vorsicht genossen werden: Die Gewichtung der einzelnen Faktoren und die Aktualität der Informationen sind unklar. Zusätzlich hat Google auch noch keine Stellungnahme zum Algorithmus-Leak veröffentlicht.
Warum wir dafür brennen
Wenn Website-Betreiber vom Google-Leak profitieren möchten, sollten sie ihre Inhalte weiterhin sowohl für Nutzer als auch die Suchmaschine optimieren. Dass manche Angaben im geleakten Dokument offiziellen Google-Aussagen widersprechen, stellt uns vor ein Rätsel – zu dem sich Google vielleicht in den nächsten Tagen äußert.
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